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Bagio
Remix Box
CD & Fotos // Fidel Bastro / Broken Silence
remixcd
Die beiden EPs, die dieser Remix-CD vorausgingen, sind vergriffen und nur noch in
 einer Spezialedition zugänglich, die extra für öffentliche Büchereien aufgelegt wurde.
 Glücklicherweise finden sich Hörbeispiele auf der bezüglichen Internetseite, denn
ansonsten würde man aus den Remixen kaum auf den ursprünglichen Sound schließen
können. Slint mit Drummachine? Drum'n'Bass? Industrial? Pop? Alles ist vertreten.
 Jean Hervé Peron von Faust baut ein experimentelles Waldhorngeblaste mit
Poésie-concrète-Text aus dem Stück "Golf", das zwar ursprünglich auch schon nicht 
ganz leicht verdaulich war, so aber endgültig alle Hörgewohnheiten durchbricht. Das 
entgegengesetzte Ende des Spektrums besetzen Wolke mit ihrer Version von "Käfer",
die weit mehr nach ihrem Zuckerpop klingt als nach Bagios Noiserock. Schön ist
 auch der Gastauftritt von Ari Up, der Sängerin der Slits.Überhaupt ist interessant,
was die einzelnen Leute an Bagios Musik interessiert hat. Einige benutzen die
krummen Takte der Band, andere begradigen den Takt, lassen aber die schrägen
Melodien bestehen. Wieder andere gehen noch freier mit dem Soundmaterial um und
schreiben die Stücke quasi in Anlehnung neu. Allen gemein ist aber, dass sie das
Jeweilige noch eine Ecke weiter treiben.
Toll ist auch die Präsentation der CD, in einer
schwarzen Pappbox mit zehn beigelegten Grafiken auf Fotopapier, einige von
Künstlern, die auch Remixe gemacht haben. Hier ist die Spanne noch größer als bei
den Remixen, allerdings geht damit auch das Qualitätsniveau flöten. Schade, denn bei
der Musik ist die Qualitätskontrolle gelungen. Jetzt fehlt nur eine Neuauflage der
Originale für Leute, die nicht so leicht an die Bücherhallen-Edition kommen. Oder
einfach ein Album?
                                                                      Text:  Mick Schulz




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